Geschichte des Klosters Frankenberg

Das Kloster Frankenberg blickt auf eine fast 900-jährige Geschichte zurück. Bereits 1108 wird an diesem Ort erstmals eine Kirche erwähnt. Der heutige Bau entstand in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts im romanischen Stil.

Im frühen 13. Jahrhundert siedelten sich hier die Maria-Magdalenerinnen (Magdalenen-Schwestern) an und gründeten ein Frauenkloster. Überlieferungen nennen die Jahre 1225/1226 als Gründungszeit, sicher belegt ist das Kloster jedoch spätestens seit 1232. Über viele Jahrhunderte war es ein wichtiger geistlicher und sozialer Ort in Goslar.

Die Kirche wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgestaltet: Das ursprünglich flach gedeckte Langhaus erhielt Mitte des 13. Jahrhunderts ein Gewölbe, im 14. und 15. Jahrhundert kamen gotische Veränderungen hinzu. Im Barock wurden bedeutende Ausstattungsstücke geschaffen, darunter der Hauptaltar (1675), die Kanzel (1698) und das eindrucksvolle Triumphkreuz aus dem späten 15. Jahrhundert. 1783 wurden die beiden Westtürme oberhalb des Daches abgetragen und durch eine barocke Dachlaterne ersetzt.

Mit der Reformation 1568 wurde das Kloster aufgehoben und als lutherisches Frauenstift weitergeführt. Bis ins 19. Jahrhundert lebten dort unverheiratete Frauen unter der Leitung einer Domina und eines Propstes. Ab 1796 setzte die schrittweise Auflösung ein; 1837 wurden die letzten Güter verkauft und das Stift endgültig aufgelöst. Die Kirche blieb als Pfarrkirche bestehen.

Seit 1965 beherbergen die historischen Gebäude ein Senioren- und Pflegeheim. Damit verbindet der Ort seine reiche Vergangenheit mit einer lebendigen Aufgabe in der Gegenwart: ein Raum für Gemeinschaft, Würde und Fürsorge.